Katharina Neubert
Künstlerin, Kuratorin
Meine Arbeit umfasst Bildhauerei, Zeichnung, Aktion, Projektarbeit und kuratorische Praxis.
Aktuell beschäftige ich mich mit Erbe und Frauen, das Thema Abbilder ist schon lange Thema. Ich gehe in Museen und studiere Bilder. Die historischen Darstellungen von Frauen und ihrer in der Regel idealisierten oft nackten Körpern auf Gemälden, hat die Sicht auf Frauen, auch die weibliche Selbstwahrnehmung geprägt und lebt im kollektiven Bewusstsein unserer Gesellschaft. Meine Arbeit thematisiert diese reduzierende Perspektive. Beschränkungen grenzen aus. Man muss sie nicht hinnehmen, aber um sich über sie hinwegsetzen zu können, muss man sie erkennen. Ziel meiner Arbeit ist ein Bewusstsein für Barrieren in und um uns schaffen und dabei den Humor nicht zu verlieren. Abbildungen von Antike bis Neuzeit zu verstehen hilft, die normierenden Bilderfluten der Medien zu durchschauen und sich gegen Manipulation zu stärken, denn die neuen Bilder sind die alten Bilder. Der Erarbeitungsprozess, das Werk und der Dialog mit den Betrachter*innen sind mir gleichberechtigt wichtig.
Knete im Museum
Seit 2018 arbeite ich am #playdoughartprojekt. Meine utopische Idee ist, die für mich subjektiv schönsten Frauen auf allen Gemälden, aus allen Museen weltweit, vor Ort in Knete nachzuformen. Dabei verfolge ich langfristig den Aufbau eines eigenen Museums.
die box – Projektraum
‚die box‘ ist mein Wohnzimmer und Projektraum. Dort veranstalte ich seit 1995 Ausstellungen, Performances, Auktionen, Symposien, Theateraufführungen, Salons und pflege einen intergenerativen, interdisziplinären Diskurs. ‚die box‘ ist Schnittstelle zwischen Kunst, Nachbarschaft und Gesellschaft. Sie ist inklusiv und Generationen übergreifend. In diesem Hinterzimmer-Labor, ist Hochkunst gleich Volkskunst. Ein kleiner Rahmen mit große Wirkung!